Zwei Jahre nach der ersten friedlichen Machtübergabe in der Geschichte der DR Kongo und dem Ende der Präsidentschaft von Joseph Kabila erlebt das Land erneut entscheidende Entwicklungen. Der aktuelle Präsident Félix Tshisekedi konnte sich in den letzten beiden Jahren schrittweise von seinem lange allmächtig erscheinenden Vorgänger loslösen und scheint heute mehr denn je die Zügel in der Hand zu halten. Geschickt nutzte er die Gelegenheiten, die seine politischen Gegner ihm während dieser Zeit ließen und schaffte es, sich national wie international Einfluss und Unterstützung zu sichern. Wichtige Positionen im kongolesischen Staat sind nun mit Tshisekedis Vertrauten besetzt, zudem konnte er mit Jean-Michel Sama Lukonde einen neuen Premierminister ernennen, der aktuell dabei ist eine neue Regierung zusammenzustellen. Doch selbst wenn der Präsident die politische Landschaft im Land in den letzten beiden Jahren verändern konnte, liegen zukünftig große Herausforderungen vor ihm. Neben drängenden Problemen wie der dramatischen Sicherheitslage im Osten, der Korruption und der Straflosigkeit ist auch die Regierungsbildung angesichts vieler beteiligter Akteure ein schwieriges Unterfangen. Zudem werfen die Präsidentschaftswahlen von 2023 bereits ihren Schatten voraus. In den verbleibenden Jahren seiner Präsidentschaft muss Tshisekedi zeigen, ob er die berechtigten Erwartungen der kongolesischen Bevölkerung erfüllen und einen Wandel herbeiführen kann.

Diese Arbeit des belgischen Egmont-Instituts analysiert die jüngsten politischen Entwicklungen in der DR Kongo, benennt die Herausforderungen, die vor dem Präsidenten und der neu gebildeten Regierung liegen, und identifiziert Prioritäten für die kommenden Monate.

Die Analyse in englischer Sprache können Sie als PDF herunterladen.