Embezzled Empire – How Kabila’s Brother Stashed Millions in Overseas Properties

Embezzled Empire – How Kabila’s Brother Stashed Millions in Overseas Properties

Ex-Präsident Joseph Kabila und seine Familie haben Recherchen eines internationalen Netzwerks zufolge zwischen 2013 und 2018 mehr als 138 Millionen Dollar aus kongolesischen Staatskassen veruntreut. Ein Teil davon wurde in Immobilieneigentum außerhalb des Kongos reingewaschen, wie aus einem Bericht der US-Initiative „The Sentry“ hervorgeht.

Eine zentrale Rolle kam hierbei Kabilas Adoptivbruder Francis Selemani zu, der als Geschäftsführer der Bank BGFI und Inhaber diverser Treuhandfonds Gelder in Millionenhöhe geschickt hin und her transferierte, um ihren Ursprung zu verschleiern. Eine „Anlage“ der Gelder besteht in 17 Immobilien im Wert von 6,6 Millionen US-Dollar in Südafrika und Nordamerika, die Selemani zwischen 2015 und 2018 privat und über seine Treuhandfonds gekauft hat. Obwohl Geldwäsche im Immobiliensektor leider nicht ungewöhnlich ist, wurden weder die Kontrollbehörden in Südafrika noch in Nordamerika Auffälligkeiten festgestellt. Dass diese jedoch zuhauf existierten, legt der Bericht von „The Sentry“ in einem ersten Teil umfassend dar, so bezahlte Selemani für seine Immobilienobjekte in den Vereinigten Staaten beispielsweise nahezu 3,5 Millionen Dollar in bar. Auch was die Geldströme zwischen kongolesischen Institutionen wie der Zentralbank und Selemanis BGFI Bank angeht, kam es immer wieder zu Auffälligkeiten, unerklärlichen Transaktionen und widersprüchlichen Aussagen.
In einem zweiten Teil befasst sich der Bericht daher mit Handlungsempfehlungen für die drei beteiligten Staaten (Nordamerika, Südafrika und die DR Kongo), für Finanzinstitutionen und für den Immobiliensektor.

Den vollständigen Bericht zum Nachlesen auf Englisch gibt es unter diesem Link.

100 Journalisten aus 18 Ländern haben für das Rechercheprojekt „Congo Hold-Up“ über einen Zeitraum von neun Monaten 3,5 Millionen Dokumente, darunter Details über Millionen von Transaktionen der Bank BGFI ausgewertet. Die Dokumente waren der NGO »Platform to Protect Whistleblowers in Africa« (PPLAAF) und der französischen Onlinezeitung »Mediapart« zugespielt worden. Es handelt sich um das größte Datenleck in der Geschichte Afrikas. Auf Grundlage der Dokumente sind eine Vielzahl an Artikeln, Berichten und Reportagen entstanden, besprochen wird hier ein Bericht des amerikanischen Rechercheteams „The Sentry“.

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Erscheinungsdatum

22 November 2021

Themen

Wirtschaft, Politik, Korruption, Internationale Gemeinschaft